Das Derby zwischen Borussia Dortmund und dem VfL Bochum war lange spannend und wurde erst kurz vor Schluss entschieden. Am Ende setzten sich die favorisierten Gastgeber mit 3:1 (1:1) durch.
Bereits nach drei Minuten gab es Elfmeter für die Gastgeber. Donyell Malen war von Manuel Riemann zu Fall gebracht worden (3.). Der beschwerte sich anschließend, da er mit den Stollen am Oberschenkel getroffen wurde und behandelt werden musste.
Niclas Füllkrug ließ sich von der Wartezeit nicht aus der Ruhe bringen und verwandelte souverän (6.). Damit war der Bochumer Plan, solange wie möglich die Null zu halten, frühzeitig hinfällig. Trotzdem änderte Bochum erstmal nichts an der Herangehensweise.
Der VfL stand hoch, attackierte früh und suchte immer wieder den Weg nach vorne, vor allem über die linke Seite mit Christopher Antwi-Adjei und Maximilian Wittek. Und Dortmund bot Räume an, die Bochum aber nicht für sich nutzen konnte.
Während Dortmund im Abschluss zu zögerlich war, ging kein einziger Bochum-Schuss auf das Tor von Alexander Meyer - und doch kam der VfL zum Ausgleich. Und das war nicht unverdient.
Dortmund spielte unsauber hinten raus, Bochum blieb giftig und erkämpfte im Verbund den Ball. Patrick Osterhage flankte von links scharf vor das Tor, wo Nico Schlotterbeck die Kugel ins eigene Tor grätschte (45.). Meyer hatte die Linie bereits verlassen und wäre da gewesen.
Bochum: Riemann - Oermann (68. Gamboa), Ordets, Masovic, Wittek - Losilla (80. Paciencia), Osterhage - Bero, Stöger, Antwi-Adjei (80. Kwarteng) - Broschinski (80. Hofmann).
Tore: 1:0 Füllkrug (6. Elfmeter), 1:1 Schlotterbeck (45. Eigentor), 2:1 Füllkrug (72.), 3:1 Füllkrug (90.)
Gelbe Karten: Riemann (3.), Wittek (59.), Paciencia (89.) / Malen (56.)
Schiedsrichter: Benjamin Brand
Zuschauer: 81.365
Zu Beginn der zweiten Halbzeit feuerte Bochum ein Feuerwerk ab - allerdings nur im Gästeblock. Das dürfte teuer werden. Doch auch nach der kurzen Pyro-Unterbrechung spielte Bochum mutig nach vorne. Ein Schuss von Osterhage ging knapp am rechten Pfosten vorbei (51.).
Es war ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Antwi-Adjei versuchte es frech aufs kurze Eck, Meyer parierte stark (58.). Auf der anderen traf Youssoufa Moukoko mit seinem Schuss aus der Drehung nur den Außenpfosten (60.).
Dann die Riesen-Chance für den VfL: Matus Bero luchste Ian Maatsen den Ball ab, lief frei auf Meyer zu und musste nur noch auf Antwi-Adjei querlegen. Doch Maatsen machte seinen Fehler wieder gut und verhinderte den BVB-Rückstand mit einer Monstergrätsche (63.).
Dann bauten die Dortmunder immer mehr Druck auf, Bochum schaffte kaum noch zu Entlastung. Der BVB spielte sich den Ball um den VfL-Sechzehner zu und fand in der 72. Minute den Kopf von Füllkrug - 2:1 Dortmund.
In den Folgeminuten schwamm Bochum in der Defensive. Dortmund kam zu weiteren Chancen, blieb aber insgesamt weiter ungefährlich im Abschluss. So blieb es bis in die Schlussphase knapp.
Zehn Minuten vor Schluss ging VfL-Trainer Letsch All-in, brachte mit Philipp Hofmann, Goncalo Paciencia und Moritz Kwarteng drei frische Offensiv-Kräfte. Und tatsächlich schaffte es Bochum, die Dortmunder in den letzten Minuten phasenweise hinten reinzudrängen.
Die größte Chance auf den Ausgleich hatte Kwarteng, doch der Abschluss war zu zentral (87.). Stattdessen die Entscheidung auf der anderen Seite. Cristian Gamboa legte Jamie Bynoe-Gittens. Erneut Elfmeter, erneut verwandelte Füllkrug - die Entscheidung (90.).